Beim Begriff Côte-d’Or hat man sofort ein paar symbolträchtige Bilder vor Augen: Dijon, die glasierten Ziegel der Hospices de Beaune, die Herzöge von Burgund, Weinberge, erlesene Spitzenweine… Es stimmt, das Departement Côte-d’Or ist all das zusammen, aber es gibt auch verschwiegene Fleckchen wie das Auxois, das viele Überraschungen bereithält. Ein Überblick.
Dijon, Hauptstadt der Herzöge
Wer Côte-d’Or oder sogar Burgund sagt, meint natürlich Dijon! Die Stadt ist bestens geeignet für ein genussvolles und trendiges Wochenende. Schlendere kreuz und quer durch die Straßen, sieh dir ein Stadtpalais von innen an, spaziere im Schatten der Kirchtürme (Notre-Dame, Saint-Bénigne, Saint-Michel…) oder besichtige das Quartier des Antiquaires, das sich zu einem In-Viertel gemausert hat.
Der Bürgermeister von Dijon, der gerne einen Aperitif trank
Der berühmte Kir (ein Aperitif aus Bourgogne Aligoté und Crème de Cassis) geht auf eine schillernde Persönlichkeit zurück. Der Kanoniker Kir, dessen richtiger Name Félix Kir lautete, war Priester, Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg, danach Bürgermeister von Dijon und Abgeordneter. Man erzählt sich, dass er auf seinen Reisen zur französischen Nationalversammlung immer die zwei Grundzutaten für seinen Lieblingsaperitif mit im Gepäck hatte, der demzufolge, und logischerweise, auf den Namen „Kir“ getauft wurde!
Die Route des Grands Crus und Beaune
Danach geht’s weiter nach Beaune über die Weinstraße La Route des Grands Crus. Auf einem schmalen Abschnitt verläuft sie durch prestigeträchtige Lagen, wo erlesene Spitzenweine produziert werden. Jede Parzelle ist einmalig und aus einer 2 000 Jahre alten Winzertradition heraus entstanden. Diese Einzigartigkeit wurde 2015 verdient ins UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Und auch an Beaune führt natürlich kein Weg vorbei. Die Stadt vereint das Beste, was Burgund zu bieten hat: exquisite Weinkeller, Sternerestaurants, ein reiches Kulturerbe und ein Emblem, die Hospices de Beaune.
Beim Anblick der glasierten Ziegel und der gotischen Architektur kann man sich kaum vorstellen, dass die Gründer dieses früheren Krankenhauses hier einfach nur Hilfsbedürftige pflegen wollten. Doch genau das war der Zweck dieses Gebäudes. Noch bis ins 20. Jahrhundert waren hier Kranke untergebracht, bevor der Komplex zu einem Touristenmagneten wurde.
Ein Ausflug ins Auxois
Bevor du die Côte-d’Or verlässt, solltest du auf keinen Fall versäumen, die Landschaften und die historischen Stätten im Auxois zu besichtigen! Dieses klitzekleine Gebiet hat unzählige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein paar Beispiele:
- Alesia, wo einst die berühmte gleichnamige Schlacht stattgefunden hat. Heute befindet sich hier der MuséoParc, der mit Events und Ausstellungen diesen Schlüsselmoment der französischen Geschichte wieder aufleben lässt.
- Das fürstliche Schloss Bussy-Rabutin. Es besticht durch seinen wunderschönen Garten und eine Geschichte, in der Graf Bussy-Rabutin eine wesentliche Rolle spielt. Diese schillernde Persönlichkeit war gleichzeitig Offizier, Höfling und Schriftsteller.
- Das Dorf Flavigny-sur-Ozerain, wo man gemütlich bummeln und Anisbonbons vernaschen kann.
- Die Abtei Fontenay. Sie ist so gut erhalten, dass sie als eines der ersten französischen Denkmäler ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde (1981).
- Der Canal de Bourgogne, ein Paradies für alle, die gern gemütlich mit dem Boot oder dem Fahrrad durch die Landschaft reisen möchten.