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Ein Blick in die Geschichte…

Ein uraltes Produkt

Senfsamen wurden bereits in der Antike von Chinesen, Griechen und Römern angebaut und zu einer feinen, würzigen Paste weiterverarbeitet. Die Region Burgund mit ihrer großen Weinbaufläche lag auf der Gewürzroute und war somit bestens platziert, um den Senfanbau voranzubringen! Die Macht des Herzogtums Burgund kam dem Handel zugute, da viele Waren an den französischen Königshof exportiert wurden.

Eine kleine Anekdote, die du beim nächsten Freundestreffen erzählen kannst:

Moutarde, das französische Wort für Senf, soll aus dem Motto der burgundischen Herzöge, „Moult me tarde“ („vieles wartet auf mich“), entstanden sein.

Im Laufe der Zeit strukturierte sich die Herstellung des Gewürzes immer mehr, und es erschienen die ersten offiziellen Satzungen der Senfmacher-Zunft, neue Regelungen und neue Techniken. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Anbau von Senfsamen für lokale Landwirte nicht mehr rentabel. Die Produktion nahm rapide ab, aber einige Hersteller verteidigten diesen Wirtschaftszweig und setzten die Senfherstellung fort.

Ein anerkanntes Know-how

Seit 2009 gibt es die geschützte geografische Angabe „Moutarde de Bourgogne“, nachdem die Association Moutarde de Bourgogne, eine Vereinigung aus lokalen Erzeugern und Herstellern, einen entsprechenden Antrag gestellt hatte.

Für die Herstellung wird eine Senfpaste verwendet, deren Samen auf einem festgelegten Gebiet angebaut werden, das die Departements Côte-d'Or, Saône-et-Loire, Nièvre und Yonne umfasst. Diese Paste wird anschließend mit einer Mischung aus Wasser, Burgunder Weißwein AOC, Salz, Zucker und Gewürzen verdünnt.

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In Beaune

Die Senffabrik Fallot

In der Senffabrik Fallot in Beaune kannst du hinter die Kulissen dieses 1840 gegründeten Familienbetriebs blicken.

Das Fallot-Unternehmen hat zur Vergabe der g.g.A. Moutarde de Bourgogne und somit zur Aufwertung des Terroirs beigetragen. Es wurde mit dem französischen Gütesiegel „Entreprise du Patrimoine Vivant“ ausgezeichnet, das ihm ein handwerkliches Können der Spitzenklasse bescheinigt.

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Atelier de la Moutarderie Fallot - Dijon

Besichtigung

Die Museumstouren „Découvertes“ („Entdeckungen“) und „Sensations Fortes“ („Intensive Erlebnisse“) sowie der Workshop „Enjoy Fallot“ sprechen alle Sinne an! Ein unterhaltsamer, interaktiver Rundgang durch die Geschichte des Senfs, dazu eine Besichtigung der Produktionsstätte mit sämtlichen Herstellungsphasen und ein Einblick in das traditionelle Verfahren, bei dem Senfkörner auf Mühlsteinen gemahlen werden.

Beende deinen gut gewürzten Ausflug mit einer Verkostung der zahlreichen Senfsorten, die zur Auswahl stehen! Falls es dir nicht möglich ist, nach Beaune zu kommen, gibt es auch ein Fallot-Geschäft in der Innenstadt von Dijon (gegenüber der Eule!).

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In Dijon

Maille, ein geschichtsträchtiges Haus

Das Haus Maille, das unter der Führung von Antoine-Claude Maille 1747 erstmals Senf hergestellt hat, betreibt seit 1845 ein Geschäft in Dijon. Du kannst es nicht verpassen, wenn du durch die Rue de la Liberté mitten im Stadtzentrum spazierst. Es lohnt sich, einmal hineinzuschauen und vielleicht ein Glas Trüffelsenf mit nach Hause zu nehmen, als Erinnerung an deinen Urlaub in Dijon!.

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