Das Chicorée-Paradoxon

"Ich lebte seit Monaten in der Scheiße meines Zimmers, das zur Seveso-Zone erklärt worden war; ich war zu einer 1,80 Meter großen Endivie geworden." Ihre Teenager vegetieren vor sich hin? Eltern müssen sich nicht mehr quälen. Alexis Louis-Lucas war einer von ihnen und kam mit einer Geschichte zurück - seiner eigenen - und einer guten Nachricht: Von Chicorée zu Neid ist es wirklich nur ein Katzensprung. Das ist vielleicht das geringste Paradoxon dieses ebenso theatralischen wie musikalischen, lustigen wie melancholischen, trivialen wie poetischen Einpersonenstücks, das von der schwierigen Wandlung eines Teenagers zum Erwachsenen zeugt. In der Mitte der Bühne thront ein strenges Klavier, eine Projektion der Wünsche der Eltern und ein Spielplatz, den der Junge - Spitzname Rantanplan -, der sich eher als Schlagzeuger sieht, anpassen kann. Das Tier wird mit Trommelstöcken bearbeitet, wird zum Zufluchtsort, zum imaginären Raum, zerfällt, um Platz für eine neue Landschaft zu machen.... Am Ende dieser Flucht aus der Welt steht die Freiheit, sich selbst anzunehmen, wirklich.