Man isst sie schon seit Langem!

Die Geschichte der Schnecke

Der Verzehr von Schnecken hat eine lange Tradition. Schon die Römer und Gallier genossen sie gegrillt oder gebraten, bevor man sie für kommende Hungersnöte konservierte. Ein Beweis für ihren hohen Nährwert!

Um 50 v. Chr. erfanden die Römer Parks für die Schneckenzucht. Diese ersten Schneckenfarmen waren große Gehege mit Gräben, die mit Asche oder Sägemehl gefüllt waren, damit die Schnecken nicht entwischen konnten. Sie mögen zwar nicht sonderlich schnell sein, lassen sich aber auch von nichts abschrecken. Kurzum: Sie sind gewiefte Ausbrecher. Diese Art der Schneckenzucht dauerte in Frankreich bis ins 20. Jahrhundert an.

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Wussten Sie schon?

Schnecke ist nicht gleich Schnecke

Schnecken aus Burgund, auch als „Große Weiße“ oder „Weinbergschnecken“ bekannt (eine schöne Anlehnung an die Region), beziehen sich auf die Gattung Helix Pomatia. Es ist die meistverzehrte Schneckenart (die größtenteils importiert wird, französische Züchter bevorzugen die Sorten Kleine Graue und Große Graue). In Frankreich unterliegt sie sehr strengen Schutzmaßnahmen, das Sammeln während der Fortpflanzungszeit ist verboten.

Anekdote

Wie eine Speise nach einem politischen Essen Berühmtheit erlangte

1814: Napoleon war von Zar Alexander I. besiegt worden. Ludwig XVIII. bestieg den französischen Thron, und der Zar schickte sich an, den neuen König von Frankreich zu besuchen. Er wurde äußerst unwirsch empfangen. Um einen politischen Streit zu verhindern, machte Talleyrand, damals französischer Außenminister und maßgeblich an der Thronübernahme durch Ludwig XVIII. beteiligt, den Vorschlag, den Zaren zum Abendessen einzuladen.

Talleyrand ließ seinen Koch rufen und trug ihm auf, ein originelles Gericht zuzubereiten, das den Zaren beeindrucken sollte. Dem Küchenchef kam die Idee, Schnecken mit Butter, Knoblauch und Petersilie zu füllen. Als der Zar seinen Teller sah, war er zuerst erstaunt, dann aber schnell begeistert! Der Zwischenfall mit dem König war vergessen, und ein Rezept ging um die Welt!

Natalia Lisovskaya
Wie isst man Schnecken?

Eine gute Adresse

Für dieses Gericht muss man eine „Schneckenbutter“ herstellen (aus Butter, Knoblauch und Petersilie), die man mit den Schnecken in das leere Gehäuse füllt. Dann wird alles einfach im Backofen gratiniert. Sobald die Butter köchelt, ist es Zeit zum Servieren!

Zum Essen braucht man eine Schneckenzange, mit der man das Gehäuse festhält, während man mit einer speziellen Gabel die Schnecke aus dem Haus herauszieht, um sie dann genüsslich zu verzehren.

Und weil zu einer burgundischen Delikatesse immer auch ein Wein gehört, bietet sich hier ein Glas Weißwein an, zum Beispiel ein Chablis!

Alain DOIRE / Bourgogne-Franche-Comte Tourisme
Wo kann man Schnecken essen?

Ein paar gute Adressen

Für einen Aperitif bietet sich  Hélice – L’Escargotier beaunois in Beaune. Beide servieren Schnecken vor Ort mit einem guten Glas Wein.

Wenn du dich lieber gemütlich in ein Restaurant setzen möchtest, wirst du überall in der Region problemlos ein Restaurant finden, das Schnecken und andere Spezialitäten auf der Karte hat.

En résumé