Eine handwerkliche Fertigung

Auch wenn Lebkuchen wie eine relativ einfache Backware aussieht, erfordert seine Herstellung echtes handwerkliches Können!

Zuallererst werden Mehl, Zucker und Honig vermischt, das ergibt den Grundteig. Dieser muss dann nach dem Kneten zwei bis drei Wochen ruhen, damit er geschmeidig wird. Dann werden Eigelbe, Hefe, Aromen und Gewürze hinzugefügt, bevor man den Teig wieder ein paar Tage ruhen lässt. Für das Gelingen des Kuchens sind diese Ruhezeiten wichtig! Nach dem Backen wird Lebkuchen manchmal mit kandierten Früchten verziert.

Gut zu wissen: Die Hauptsaison für Lebkuchen liegt zwar im Herbst und Winter, traditionell um Weihnachten, er schmeckt aber das ganze Jahr über!

Alain Doire / BFC Tourisme
Alain Doire / BFC Tourisme

Von Generation zu Generation

Ursprünglich stammt Lebkuchen aus China, wo man ihn als mi-kong oder Honigbrot bezeichnete. Es war Margarete von Flandern, die Frau von Philipp dem Kühnen, die ihn im 14. Jahrhundert nach Burgund brachte. Im späten 18. Jahrhundert verbesserte Barnabé Boittier, Sohn eines Lebkuchenfabrikanten und verheiratet mit der Tochter eines Lebkuchenhändlers, das Rezept und bescherte so seinem Familienbetrieb einen Aufschwung.

1838 übernahm Louis Mulot das Geschäft, bevor sein Sohn es an seinen Schwiegersohn Louis-Auguste Petitjean, der bereits mit Lebkuchen handelte, weitergab.

So ist das Haus Mulot & Petitjean entstanden. Heute ist es der einzige Handwerksbetrieb in Dijon, der Lebkuchen herstellt. 1940 gab es immerhin noch vierzehn solcher Unternehmen.

Die Geschichte des Hauses Mulot & Petitjean
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Nonnettes aus Dijon

Kennst du schon die andere Leckerei aus Dijon? Die Nonnette ist ein kleiner runder Kuchen aus Lebkuchenteig mit einer Füllung, meistens aus Orangenmarmelade.

Das Haus Mulot & Petitjean hat die Nonnette unter Beibehaltung des traditionellen Rezepts weiterentwickelt, um sie in anderen Varianten anzubieten und so jeden individuellen Geschmack zu treffen!

Seitdem gibt es auch Nonnettes mit einer Füllung aus Schwarzer Johannisbeere, Aprikose oder Schokolade. Und wie der Name vermuten lässt, geht dieser Kuchen auf die Nonnen zurück, die ihn im Mittelalter im Kloster gebacken haben.

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Eine handwerkliche Produktion im Trend der Zeit

Als einzige Erben der traditionellen Lebkuchenherstellung in Dijon legt man bei Mulot & Petitjean Wert darauf, das über Jahrhunderte weitergegebene Know-how des Familienbetriebs zu erhalten, wobei man sich dennoch der gesellschaftlichen Entwicklung anpasst. So gibt es Lebkuchen und Nonnettes seit 2017 auch in einer Bio-Variante.

Der Betrieb war das erste Unternehmen der Gastronomiebranche in Burgund, das mit dem Label „Entreprise du Patrimoine Vivant“ („Unternehmen des lebendigen Kulturerbes“), ausgezeichnet wurde, ein Netzwerk, das französisches Savoir-faire hervorhebt. Zu den Werten des Betriebs zählen der Respekt der Tradition, Innovationsbereitschaft sowie die Qualitätssicherung von Produkten und Serviceleistungen.

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Ein Rundgang durch das Haus des Lebkuchenmannes

Es lohnt sich, die Lebkuchenfabrik von Mulot & Petitjean in Dijon zu besichtigen, um die einzelnen Produktionsphasen, die Maschinensammlung, die Geschichte der Fabrik und die Berichte von Mitarbeitern zu entdecken. Eine Verkostung der verschiedenen Spezialitäten bildet den krönenden Abschluss dieses Rundgangs durch die Welt der süßen Verlockung!

Außer der Fabrik, wo man selbstverständlich alle Produkte kaufen kann, betreibt Mulot & Petitjean auch vier Geschäfte in Dijon und ein weiteres im Zentrum von Beaune.

Tipp: Die Lebkuchenfabrik bietet auch Veranstaltungen für Kinder an, beispielsweise einen Workshop zur Verzierung von Lebkuchen.

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